Sparquote trotz schlechtem Zinsumfeld gestiegen

Guthabenzinsen für Spar- oder Termineinlagen befinden sich nach wie vor auf einem extrem niedrigen Niveau. Wer risikoarm Geld anlegen möchte, erhält dafür kaum mehr Zinsen. Umso überraschender die Zahlen, die jüngst vom Statistischen Bundesamt zur Sparquote in Deutschland veröffentlich wurden: In 2014 haben deutsche Privathaushalte wieder mehr gespart als zuvor. Mit ca. 166 Milliarden Euro auf der hohen Kante erreichten die Deutschen damit – gemessen am verfügbaren Einkommen – eine Sparquote von 9,4 %. In 2013 betrug die Sparquote nur 9,1 % bei einer absoluten Sparsumme von 157 Milliarden Euro. Die Gründe dürften dabei vor allem die Altersvorsorge und das Ansparen auf größere Anschaffungen wie Immobilien, Fahrzeuge oder Reisen sein; nicht jeder kann sich mit dem Gedanken anfreunden, nur aufgrund des vergleichsweise schlechten Anlageumfeld in den Konsum zu flüchten.

Höchste Sparquote erreichte andere Dimensionen

Die höchste Sparquote im Betrachtungszeitraum konnte in 2008 mit 10,5 % beobachtet werden. Die durchschnittliche Sparquote der betrachteten 14 Jahre betrug etwas mehr als 9,8 % – somit ist klar, dass in 2014 eigentlich eine unterdurchschnittliche Sparquote erreicht wurde. Überraschend ist die Entwicklung jedoch trotzdem, da die Sparquote zuletzt von 9,4 % in 2012 auf nur noch 9,1 % in 2013 sank und vor dem Hintergrund der vielen unattraktiven Sparangebote für 2014 eine eher weiter sinkende Sparquote von vielen Fachleuten erwartet wurde. Die nun eingetretene, positive Entwicklung deutet darauf hin, dass viele Menschen wieder in die Zukunft blicken und eine gewisse Summe für die Zukunft ansparen möchten, statt aus Frust über das derzeitige Zinsumfeld vermehrt zu konsumieren. Geht man noch weiter zurück in der Betrachtung als die Statistik es erlaubt, konnten teils noch viel höhere Sparquoten beobachtet werden, z. B. Anfang der 1990er Jahre teils deutlich über 12 %.

Die Entwicklung der Sparquote hängt von vielen Faktoren ab

Absolut betrachtet bildet die in 2014 erzielte Sparsumme von 166 Milliarden Euro einen Rekordwert in der Statistik des Statistischen Bundesamtes. Seit 2001 ist die Summe in der Regel immer weiter gestiegen, mit dem ein oder anderen „Abrutscher“ in Folgejahren. In 2001 betrug die Sparsumme nur 132 Milliarden Euro – damals allerdings bedeutete dies eine Sparquote von 9,6 %. Die Sparquote ist ein besserer Vergleichsindikator als die absolute Summe, weil die Einkommensentwicklung mit einbezogen wird. Wer mehr Einkommen erzielt, kann meist auch mehr „auf die hohe Kante“ legen. Neigen die Verbraucher jedoch – z. B. aus wirtschaftlichen oder politischen Gründen – eher zum Konsum, wird die Sparquote sinken, weil weniger verfügbares Einkommen zur Seite gelegt wird. Zudem ist die Sparquote abhängig von z. B. dem Alter, dem Lebensstandard um vom wirtschaftlichen Umfeld und den individuellen Wertvorstellungen. Große Unterschiede bestehen somit beispielsweise auch von Land zu Land.

Internationale Unterschiede bei den Sparquoten

Vergleicht man die deutsche Sparquotenentwicklung unter historischen Gesichtspunkten einmal mit den USA, so kann man feststellen, dass die Amerikaner eher „sparfaul“ sind, dort lag die Quote zwischen 2005 und 2007 beispielsweise unter 1 % – erst seit der Wirtschaftskrise 2010 sparen auch die Amerikaner wieder mehr, weil sich das Bewusstsein scheinbar verändert hat. Weltmeister im Sparen sind die privaten Haushalte in China, dort liegt die Quote nicht selten bei ca. 40 %. Dies hat neben den wirtschaftlichen Umständen auch mit kulturellen Unterschieden zu tun, weil die Wertvorstellungen oft unterschiedlich gelagert sind. Unsere Nachbarn in Frankreich haben traditionell eher eine etwas höhere Sparquote als die Deutschen, also auch in benachbarten Ländern können die Verhaltensweisen schon spürbar unterschiedlich sein.

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