Hoffnungen liegen auf internationaler Geberkonferenz für Syrien

Hoffnungen liegen auf internationaler Geberkonferenz für Syrien (Mynewsdesk) Bild: Der Chef des Nothilfeteams der SOS-Kinderdörfer in Damaskus, Ahmad Mahmoud Hussein beim Besuch eines Binnenflüchtlingcamps in Damaskus.

Damaskus/München Die Zahl der Asylanträge für die Industrieländer hat mit geschätzten 866.000 einen alarmierenden Höchststand erreicht. Mehr Asylbewerber gab es seit 1992 nicht mehr. Die meisten Flüchtlinge kommen derzeit aus Syrien. Die Not der Menschen dort spitzt sich weiter zu. Es fehlt an Lebensmitteln, Medizin, Schulbildung, Arbeit und vor allem Sicherheit.
Der Chef des Nothilfeteams der SOS-Kinderdörfer in Damaskus, Ahmad Mahmoud Hussein, spricht über die Lage vor Ort und appelliert an die internationale Gemeinschaft auf der Geberkonferenz in Kuwait: „Nur mit zuverlässiger finanzieller Hilfe kann den 12 Millionen syrischen Flüchtlingen geholfen werden“.

Wie ist die allgemeine Lage in Damaskus?

Hussein: In den umkämpften Gebieten sind die Menschen gefangen. Nur die wenigen, die noch eine Arbeit haben und dafür in andere Bezirke müssen, dürfen die Checkpoints nach Nerven aufreibenden Kontrollen passieren. Wir haben häufig keinen Zugang zu den Familien aufgrund der Gefechte der Kriegsparteien.

Was bedeutet das für die Kinder?

Hussein: Viele Eltern schicken ihre Kinder auch während der Feuerpausen nicht mehr zur Schule. Es ist schlicht zu gefährlich. Die Kinder werden an den Checkpoints der jeweiligen Kriegsparteien befragt. Kommt dabei raus, dass die Eltern die Gegenseite unterstützen, kann das schlimme Konsequenzen für alle haben.

Wie ist die Versorgungslage in den umkämpften Gebieten?

Hussein: Schlecht. Die Leute sind abhängig von Hilfslieferungen. Es gibt zwar noch Läden, aber dort ist häufig nichts mehr zu bekommen, weil die Versorgungswege abgeschnitten sind. Wenn es Waren gibt, sind sie meist unerschwinglich. Verschärft wird die Notlage der Menschen durch die hohe Arbeitslosigkeit oder weil der Versorger umgekommen ist. Oft müssen Großfamilien von einem Dollar am Tag leben.

Können die Hilfsorganisationen den Bedarf decken?

Hussein: Leider nicht. Wir können nur unterstützen, aber es ist nie genug. Die Not ist einfach zu groß. Mehr als 12 Millionen Syrer sind auf Hilfe angewiesen. Unsere Hoffnung liegt auf dringend notwendigen finanziellen Zusagen der internationalen Gemeinschaft der heutigen Geberkonferenz in Kuwait. Nur so können die Menschen in Syrien und in den Flüchtlingscamps der Nachbarstaaten unterstützt werden.

Wie verschafft sich das SOS-Nothilfeteam Zugang zu den umkämpften Gebieten um Lebensmittel zu verteilen?

Hussein: Das geht nur über zähe Verhandlungen mit beiden Kriegsparteien im Vorfeld einer Mission. Da die SOS-Kinderdörfer schon lange vor Ort arbeiten und Leute in den betreffenden Vierteln kennen, wissen beide Seiten, dass wir neutral sind und jedem helfen. Trotzdem dauert es häufig lange, bis wir erfahren, wann es zur nächsten Feuerpause kommt. Bislang konnten wir dann unter dem Schutz, der das Gebiet kontrollierenden Partei arbeiten. Aber es ist immer riskant.

Welche Hoffnungen haben Sie für die Zukunft?

Hussein: Ich bin nicht besonders optimistisch. Wir haben eine Pattsituation und keine Seite ist zu Kompromissen bereit. Die Opfer sind Frauen, Kinder, Familien, deren Lage sich von Tag zu Tag verschlimmert. Ohne neutralen Vermittler wird der Krieg kein Ende finden.

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