Parodontitis bereits im Mittelalter

Es ist eine kleine Sensation. Unsere zuckerhaltige moderne Ernährung und gesamte Lebensweise gilt als eine der Hauptursachen für Zahnerkrankungen. Doch internationale Forscher unter der Leitung des Zentrums für Evolutionäre Medizin der Universität Zürich haben mineralisierten Zahnstein von Skeletten aus dem Mittelalter untersucht. Bakterien, Nahrungsreste und andere Substanzen bleiben im Zahnstein auch über Hunderte von Jahren gut erhalten. Ganz im Gegensatz zu Knochenmaterial, das nach dem Ableben relativ schnell verunreinigt und die Erbsubstanz verliert. Zahnstein ist also ein Langzeitspeicher für die bakterielle Mundflora und bietet Rückschlüsse über Nahrungs- und Umweltverhältnisse. Künftig kann es also für Archäologen interessanter sein, Zahnstein zu analysieren als die Zähne selbst. Forschungsgegenstand der Gruppe waren vier menschliche Skelette, die in der Zeit zwischen 950 und 1200 bei einem Kloster in Dalheim (Kreis Paderborn) bestattet worden sind. Alle vier Skelette hatten Anzeichen einer leichten bis schweren Parodontitis. In den archäologischen Proben entdeckten die Wissenschaftler mehr als 2.000 Bakterienarten. Die meisten davon kommen auch noch in den Zahnbelägen heutiger Menschen vor. Im mittelalterlichen Zahnstein fanden sich auch drei Bakterienspezies, die an der Entstehung von Parodontitis beteiligt sind. Parodontitis ist eine bakteriell bedingte, tückische Erkrankung des Zahnhalteapparates, die schlimmstenfalls sogar zu Zahnausfall führen kann. „Diese Forschungsergebnisse überraschen. Denn schließlich hat sich demnach die Zusammensetzung der Mundflora im Verlaufe von tausend Jahren nicht groß verändert“, sagt Kristina Dzeko Varga, Zahnärztin in Hanau. Trotz anderer Ernährungsweise, Mundhygiene und allgemeiner Lebensweise. Die Forscher fanden sogar Bakterien in den alten Proben, die chronische Infektionen wie eine bakterielle Endokarditis verursachen können. Zudem fanden sich darin bakterielle Resistenzgene, die Antibiotika unwirksam machen und dies mehr als 800 Jahre bevor das erste Antibiotikum zum Einsatz kam. Die Entdeckung der Forscher bietet nun die Möglichkeit besserer Erkenntnisse darüber wie sich die Mundflora historisch entwickelt und angepasst hat. Damit lässt sich die moderne Zahnmedizin weiterentwickeln.

Kristina Varga
Kristina Varga
Friedrich-Ebert-Anlage 11a

63450 Hanau
Deutschland

E-Mail: kontakt@zahnarzt-hanau.net
Homepage: http://www.zahnarzt-hanau.net
Telefon: 06181/31539

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